Na da schau an, es hat ja nur 28 Jahre gedauert und schon besinnt sich die Linke auf ihre Wurzeln und fordert mal wieder einen Antifaschistischen Schutzwall. Ok, dieses Mal fordert man ihn (noch) nicht für die gesamte Republik, sondern möchte erst einmal zum Wohle des Volkes entartete Literatur von der Buchmesse fern halten. Was entartet und gefährlich fürs Volk ist entscheidet selbstverständlich die Linke. Und das ist durchaus nachvollziehbar, denn in der Bewertung von Gutem und Bösen, von akzeptablen und gefährlichem Gedankengut hat man ja immerhin 40 Jahre Erfahrung gesammelt. Natürlich macht man das nur zum Wohle des Volkes. So wie man 40 Jahre lang die Bürger der DDR vor den Gefahren des Nationalismus, Faschismus, Rassismus etc. usw. mit der Mauer geschützt hat, so fordert man jetzt eine Mauer um (kein Witz!) Meinungsfreiheit und Pluralismus sicher zu stellen.
Wir schätzen zum Schutz der Meinungsfreiheit und des Pluralismus werden wohl bald Stacheldraht und Schützentürme an der neuen Messe installiert. Und das macht die Linke nicht aus Bosheit, sondern aus Liebe zur Menschheit, oder um es mit den Worten des ehemaligen hohen Parteimitgliedes Erich Mielke zu sagen: „Ich liebe – Ich liebe doch alle – alle Menschen – Na ich liebe doch – Ich setzte mich doch dafür ein!“.
Anbei noch eine kleine historische Petitesse, welche von der Linken im Kampf gegen den Faschismus für nicht erwähnenswert gehalten wird. Am Antifaschistischen Schutzwall wurden im Auftrag der offiziellen Vorgängerpartei der Linken mindestens 101 DDR Bürger abgeballert. Der 24-jährige Günter Litfin war der Erste. Sein minderwertiges Leben wurde auf Anweisung der SED am 24. August 1961 ausgelöscht. Der Letzte, der den Antifaschistischen Schutzwall nicht zu würdigen wusste und deshalb am 5. Februar 1989 abgeknallt wurde, war der 20-jährige Chris Gueffroy. Aber das ist in den Augen der Linken schon so ok gewesen, denn im Krieg, in der Liebe und im Kampf gegen den Faschismus ist alles erlaubt.
Passt also im nächsten Jahr bei der Buchmesse auf was ihr sagt. Denn im Kampf gegen Rechts, gegen Faschismus, gegen Nazis ist der Linken jedes Opfer recht. Und das nächste Opfer könntet ihr sein. Denn was rassistisches, faschistisches, sexistisches, menschenfeindliches oder antidemokratisches Gedankengut ist, das definiert die Partei, für die die DDR kein Unrechtsstaat war.
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch! (Bertolt Brecht)
PS: Dass wir mit dem Bestseller „Schabernack und Lumpenpack: Das Beste aus 500 Jahren Schindluder oder bigger than Goethe“ Messeverbot haben is uns klar, denn mit der Kritik an Links haben wir bewiesen, dass wir lupenreine Faschisten, Nazis und Menschenfeinde sind.
Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten,
sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger erschießen,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.
Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.
Ich liebe den Wein,
mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein
am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine
bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei:
die Gedanken sind frei.
Und sperrt man mich ein
im finsteren Kerker,
das alles sind rein
vergebliche Werke;
denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
die Gedanken sind frei.
Drum will ich auf immer
den Sorgen entsagen
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
die Gedanken sind frei.
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